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Die Blogger jabu, cast, beco, nile und chho

Dienstag, 12. Juni 2007

Das Experiment im Selbstversuch

Um dieses glorreiche Vorhaben in die Tat umzusetzten, mussten wir uns gegenseitig unterstützen und verbindliche Regeln wurden getroffen. Mittels Handschlag und gegenseitigem Versprechen besiegelt und auf dem Blog schriftlich festgehalten, konnten sich niemand mehr vom gemeinsamen demokratisch gefällten Entscheid drücken. So haben wir abgemacht, dass DVD gucken ebenfalls als TV-Konsum aus der Konserve erachtet und während diesen zwei Wochen nicht toleriert wird. Einen Besuch im Kino hingegen wurde von allen Gruppenmitgliedern als vertretbar erachtet, weil das bewusst geschieht und einiges mehr an Planung und Vorbereitung erfordert, als beim Fernseher auf das ON-Knöpfchen zu drücken.

Um dieses Experiment selbst zu erfahren und sich darüber auszutauschen, haben wir unsere persönlichen Erkenntnisse (und das allfällige Suchtpotential) in Form von Tagebucheinträgen in den Kommentaren zu diesem Post protkolliert und für die Mitwelt festgehalten. Hoffen wir, dass dieses Experiment nachhaltig wirkt, damit wir uns der Konsumhaltung gegenüber des Mediums TV bewusst werden.
In diesem Sinne brechen wir auf aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit und blicken mit Spannung auf die kommenden zwei Wochen.

Persönliche Betroffenheit des ausgewählten Aspektes

Jede und jeder hält sich persönlich selbst für mündig, den TV-Konsum so weit zuzulassen oder einzuschränken, wie sie oder er dies für angepasst hält. Doch es gibt auch viele Personen, die den Fernseher immer eingeschaltet lassen wenn sie zuhause sind, um das Gefühl zu vermittelt bekommen, nicht alleine zu sein. Sie ziehen die pausenlose Berieselung durch die Konserven aus Leutschenbach dem persönlichen Kontakt mit Freunden vor, weil diese "Gesellschaft" einfacher und rund um die Uhr verfügbar ist.
Bei Kindern und Jugendlichen ist die Gefahr des übermässigen Fernsehgenusses wohl noch besorgniserregender. Vor allem dann, wenn sie nichts mehr zu tun wissen, sobald man das TV-Gerät ausschaltet. Diese Probleme betreffen uns einerseits ganz persönlich im Alltag aber auch später im Beruf der Lehrperson werden wir immer wieder dieser Problematik begegenen.
Betroffen macht uns vor allem die ständig steigende Anzahl von Stunden Fernsehkonsum bei Kindern und Jugendlichen bereits in der Primarstufe, wie zwei unserer Blogbloggruppe im Rahmen ihrer Diplomarbeit statistisch erhoben haben. Nur sehr wenige Kinder der befragten Klassen haben keinen ungeschränkten Zugang zu einem Fernsehgerät, die anderen können ihre tägliche TV-Dauer ebenfalls auch individuell bestimmen, was zum Teil bei bis zu zwei Stunden täglich liegt.
Im Verlaufe des Studiums haben wir durch die ständige mediale und digitale Vernetzung festgestellt, dass wir mittlerweile sehr häufig ebenfalls zu bestimmten Tätigkeiten den Fernseher als Unterhaltungsmedium nutzen, obwohl das Programm vielfach sehr dürftig ist. Vor allem bestimmte Sendezeiten (Montagabend = Serienabend) haben sich als gesellschaftliches Phänomen entpuppt, wo bestimmte Serien geschaut werden. Alle isoliert zuhause vor dem eigenen Apparat, wohlverstanden. Am nächsten Tag finden die Ereignisse Eingang in unserer Pausen- und Mittagsgespräche. Statt sich PERSÖNLICH im Freundeskreis auszutauschen, unterhielten wir uns über die fiktiven Charaktere aus den Serien und was sich in der letzten Folge ereignet hat. Das machten uns Freude, uns über diese Banalitäten auszutauschen. Im Rückblick mussten wir feststellen, das dieses Verhalten allenfalls als ärmlich und mitleiderregend betrachtet werden kann.

Je länger wir gemeinsam über das Thema Fernseh-Konsum sprachen, desto bewusster wurde uns, wie negativ sich dieser auf unser Leben auswirkt, wobei eine nachhaltige Entwicklung nicht nachvollziehbar ist. TV gucken wurde regelrecht zu einem Bedürfnis, zu einer unbewussten täglichen automatisierten Handlung, die einfach gemacht wurde, weil das Angebot zur Verfügung stand. Zum Teil können diese Handlungen auch mit Suchtverhalten gleichgesetzt werden. Das hat uns aufgerüttelt und zu einer folgenschweren Tat veranlasst:

ZWEI WOCHEN LANG AUF DAS TV GUCKEN VERZICHTEN!

Um unsere persönliche Betroffenheit zum Ausdruck zu bringen und dieses Vorhaben auch mit unseren zukünftigen Klassen zu realisieren, müssen wir diese Erfahrung selbst machen.

Montag, 11. Juni 2007

Handeln in einer konsumierenden Welt

Einleitung zum Thema TV-Konsum

Von der These "Verändern sich die Bedürfnisse und Handlungsbedingungen eines Menschen, verändert sich als Folge davon auch sein Verhalten in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung seinens Lebensumfeldes" haben wir uns inspirieren und leiten lassen und heftig über unsere konsumorientierte Welt diskutiert. Wo wird nicht überall zu viel gegessen, zu viel Auto gefahren, zu viel weggeworfen nur weil man es kann und darf und einem die Ressourcen scheinbar unbegrenzt zur Verfügung stehen? Gleiches kann auch über den Konsum von fossilen Energien oder Strom als Grund angebracht werden, warum in den Industrienationen immer mehr verbraucht wird. Es steht ja jedem zur Verfügung, darum wird es auch konsumiert.

Mir fällt dazu die Geschichte vom Goldfisch ein, der wirklich nachhaltig lebt. Wenn ein einzelner Goldfisch in einem kleinen runden Glasbecken gehalten wird, wie das so üblich (aber überhaupt nicht tiergerecht) ist, dann wächst er nur so, dass er noch genügend Platz in seinem Aquarium hat. Wenn hingegen ein Goldfisch in einem viel grösseren Gefäss oder sogar in einem Teich lebt, so nutzt er diese Umstände, und wird erheblich grösser als sein Artgenosse im kleinen Glas. Er passt sich also in seiner ganzen Lebensweise seiner Umwelt an und wächst nicht einfach unkontrolliert weiter und riskiert dabei, seine Umgebung zu bedrohen und sein eigenes Leben damit zu vernichten. Das nenne ich echte nachhaltige Entwicklung und wünsche mir, dass einige unserer Artgenossen sich ebenfalls nachhaltiger verhalten, statt rücksichtslos zu konsumieren und damit die Umwelt und die Mitwelt nachhaltig zu schädigen.

Da unser Gruppenblogthema Informationsgesellschaft lautet, haben wir uns auf den TV-Konsum geeinigt und wollen uns dabei vor allem auf den inhaltlichen und qualitativen Aspekt beschränken. Natürlich wird auch die Quantität in unserer Bearbeitung des TV-Konsums berücksichtigt werden, da dies oft schon bei Schulkindern beängstigende Ausmasse annimmt. Wir befürchten, dass sich diese Konsumhaltung auch negativ auf das Erwachsenenleben der Heranwachsenden auswirken könnte und so nachhaltige Schäden verursachen könnte, wie beispielsweise Übergewicht, soziale Vereinsamung und weitere negative Folgen.