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Die Blogger jabu, cast, beco, nile und chho

Mittwoch, 2. Mai 2007

Achtsamkeit als Lebenqualität?

Jeden Tag werden Informationen ausgetauscht, meist über Telefon oder Mail, was ich manchmal auch sehr praktisch finde. Dabei ist mir aufgefallen diese Woche, dass bei mir die meisten Informationen immer noch im Dialog mit einem Gegenüber. Das sieht man auch an der Art wie ich mit meiner Familie in unserem Haus wohne.

Ich wohne in einem Vierfamilienhaus. Dabei wohnen ein Paar, zwei Familien mit zwei Familien und eine WG mit zwei Personen. Der Austausch unter den Hausbewohner ist lebendig. Und wenn ich sie längere Zeit nicht mehr sehe, vermisse ich ihn. (Das ist im Winter oder wenn es längere Zeit regnet…) Es sind eben die kleinen Gespräche, die ein Vertrauen aufbauen, ein stilles Einverständnis… Diese lassen dann zu, dass man den Nachbar mit kleinen Gefälligkeiten wie zum Beispiel eine Zitrone die für den Kuchen fehlt, ein paar Minuten auf den Zweijährigen schauen, Pflanzen giessen Wasser geben usw. So wird man gegenseitig abhängig zugleich aber unabhängiger, weil man sich gegenseitig etwas ausgleicht.

Genau das macht aber unser Haus zu etwas Besonderen. Inmitten in der Stadt, die als anonym gilt haben wir eine Insel geschaffen, wo wir uns gerne am Abend noch vor dem Haus treffen oder mal den Feuerplatz mit etwas zum „Bräteln“ anzutreffen.
Da wird über Alltägliches geplaudert, manchmal über mehr philosophiert. Das sind Momente, die ich geniesse und mein Leben „würzen“. So achtet man auf andere, ohne dass es einem wirklich bewusst ist. – Jedenfalls ist es etwas, was ich nicht vermissen möchte.

5 Kommentare:

Quanito hat gesagt…

Ich freue mich, dass du und deine Familie in dieser lebensnahen Insel der menschlichen Wärme lebt.

Was mir bei deinem Post aufgefallen ist, dass du - im Vergleich mit den anderen Posts - deine Achtsamkeit auf ein Minimum reduziert hast: die nachbarschaftliche Freudschaft. Mir gefällt dieser Ansatz, da er ebenso unspektakulär wie auch essentiel ist. Das Wesentliche im Leben erkennen und das Beigemüse weglassen ist für viele gar nicht so einfach und bedingt eine sensible Wahrnehmung und eine klaren Lebenshaltung wie auch Ehrlichkeit gegenüber sich selbst.

Das Alltägliche als Lebensessenz zu erkennen und sich daran zu erfreuen wie auch pflegen ist der entscheidende Schritt, um, wie du es beschreibst, in dieser tempogesteuerten Zeit sich selber treu zu bleiben und das Leben nicht an sich vorbei ziehen zu lassen.

Ich wünsche dir noch viele Sternstunden auf deiner "Insel" und schöpfe Mut aus deinen Sätzen, dass selbst in einer Stadt die Zwischenmenschlichkeit nicht ausgestorben ist.

Paul Quan LG 04/E

cast hat gesagt…

Wirklich, dass finde ich auch schön. Da kommt mir auch gerade in denn Sinn, dass es ja eigentlich schade ist, diese Post und Blogsache machen zu müssen. In all den Blogs werden soo viele Informationen und Gedanken niedergeschrieben, damit sie VIELLEICHT jemanden erreichen. Weshalb können wir nicht Diskussionsgruppen bilden, die dann über die Wochenimpulse zusammen philosophieren? Ich denke da würden sich noch eine menge interessante Gesprächsverlaufe bilden! Wahrscheinlich interessantere, als was in den Blogs geschieht.
Cathrine Steinlin LGB04

ChoL hat gesagt…

Voll cool 
Ich finde es toll, dass du so wohnst. Das muss richtig Spass machen. Informationen sind immer ein Thema, so auch in deiner Um- und Mitwelt. Dass ihr in einer solchen Vertrautheit (fast schon Symbiose) zusammenlebt, zeigt, eben auch, dass es die Informationen zwischen den Menschen braucht. Es Rahmen wo jeder jeden kennt und jeder bei jedem anklopfen gehen kann wenn er oder sie etwas braucht oder einfach nur plaudern will. Das ist viel Wert. Zwischenmenschlicher Kontakt macht das Leben bunt und fröhlich, auch manchmal schwierig und kompliziert, aber auch ich möchte diesen nie missen.
Christof

Ines hat gesagt…

Hallo Beco

Deine Nachbarschaft scheint mir sehr freundlich und aufgeschlossen. Leider ist das in meiner Nachbarschaft nicht immer so. Teilweise gibt es zwischen den Nachbarn schon richtige Streitigkeiten und sogar gerichtliche Anzeigen, wegen Lapalien. Das finde ich sehr schade. Ich bin zum Glück nicht persönlich davon betroffen, aber es gibt mir trotzdem zu denken. Es gibt ein Sprichwort, das heisst: "Jeder ist sich selbst der Nächste", oder so ähnlich. Das scheint mir in unserem Quartier der Fall zu sein. Aber ich finde es sehr schön, dass es doch auch noch andere Fälle gibt, wo das Gemeinschaftsverhältnis untereinander harmonisiert. Auch ich bin der Meinung, dass der Mensch eigentlich ein soziales Wesen ist und so auch der Kontakt zu Mitmenschen zentral ist. In der heutigen medialen Zeit scheint mir diese Wichtigkeit aber immer mehr verloren zu gehen. Ich hoffe, dass du auch noch in 15 Jahren persönliche Gespräche haben wirst mit deinen Nachbarn, und nicht mit Email nach einer Zitrone fragen musst:)

Ines Meili 04G

jabu hat gesagt…

Wie schön dass ihr euch mitten im Herzen der Stadt eine stille grüne Oase geschaffen habt. Ich finde es auch wichtig, dass man die kleinen Dinge des Lebens schätzt und achtet, auch wenn nur eine Kleinigkeit wie eine Zitrone sein mag. Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schön ist in einem Haus mit einer so tollen Vermieterin und Nachbarschaft zu wohnen. Wo man sich noch kennt und mag und nicht einfach anonym neben sich her lebt, wie das in vielen Mietshäusern in der Stadt sonst so der Fall ist. Das sind genau die Sachen, welche eine Hausgemeinschaft ausmachen: geben und nehmen von allen Seiten.